Frohgemut hatte sich Nicole am WE daran gemacht, die vorbereiteten Fasern, gut gewaschen und gezupft, durch ihren neuen gebrauchten Krempler laufen zu lassen. Gekauft als generalüberholt, getestet und funktionierend. Was soll ich sagen? Uns Schafen tun die Ohren weh von ihrem Fluchen!
Zuerst hatte sich alles um die Andrückwalze gewickelt. Also sowieso immer Stop’nGo und kein Ergebnis, nur so eine Art Rollags. Okay, da hat sie dann was gebastel, was zwar noch instabil ist, jedoch dazu führt, dass die Fasern auf die grosse End-Trommel kommen. Nur: da wickelt es alles andere als schön auf, keine schönen Batts. Vieles fällt auch runter. Und die Maschine kreischt nach kurzer Zeit ganz fürchterlich. Aus- und wieder Einschalten behebt das Geräusch.
Aber dann: sie hat entdeckt, dass das Kreischen daher kommt, dass Metall abgerieben wird, minikleine Stückchen nur, aber nicht gut. Also Betrieb eingestellt. Nun liegen zwei Vliese Finn-Schaf, drei Vliese Ouessant und ganz viel buntes Merino-Mix unkardiert rum. Das war der Plan nur fürs WE, sollte das Maschinchen doch 2 kg Fasern pro Stunde locker verarbeiten.
Nicole ist sauer, verärgert und kurz vor einer Explosion. So war ihre nicht unbeträchtliche Investition nicht gedacht. Auch der Einsatz ihrer Muskelkraft beim Kurbeln von Hand konnte sie nicht wirklich beruhigen.
Unser Gewächshaus dient derzeit als Woll-Trockenraum – das geht da ganz schnell, wenn denn die Sonne scheint und es warm wird: