Ja, ihr lieben Leser,
ich hab jetzt schon wieder einige Zeit nichts von mir hören lassen, ich war krank. Nicht nur ich, meine Schmitty-Mama und die Tante Rosemarie und das Mädchen auch. So eine Magen-Darm-Geschichte. Mit ekligem Durchfall. Das ist bei uns Schafen ganz und gar nicht gut, deswegen hat Nicole auch sofort den Tierarzt gerufen.
Romy ist immer noch nicht ganz auf den Beinen und geniesst nun Extra-Behandlung. Und darf sich auf dem Grundstück frei bewegen. So hat sie – fast – ihre Ruhe und kann tun und lassen, was sie will. Fast deswegen, weil ihr die kleine Maximiliane Gesellschaft leistet. Maxi ist Rosemaries „echte“ Enkelin. Das arme Würmchen wurde von ihrer Mama nach neun Wochen abgesetzt, ihre Moppi-Mama ist fast nur auf ihren grossen Jungen fixiert. Und duldet dann noch das mittlere Lamm, aber der dritte und kleinste Drilling, also Maxi, hat das Nachsehen. Komischerweise will sie vom Fläschchen, welches Nicole ihr immer wieder anbietet, nicht viel wissen. Kann ich gar nicht verstehen, ich war ja viel älter, als die Fläschchen immer weniger wurden und schliesslich aufhörten. Und mir war das gar nicht recht. Naja, einen Vorteil hat das, ich darf dann als mal die verschmähte Maxi-Milch auftrinken. Aus dem Fläschchen. Heimlich natürlich, denn eigentlich bin ich ja erwachsen und hab einen ganz guten Stand in der Herde.
Das ist Maximiliane, das kleine Mädchen mit dem grossen namen:
Am 22. Mai wurden wir geschoren, das war einerseits gut, das Fell hat uns schon ein wenig gejuckt und war recht warm. Andererseits hat es danach gleich angefangen zu regnen, so dass wir im Stall mit kleinem Paddock bleiben mussten und nicht gleich zurück auf die Wiese durften. Bilder haben wir davon keine, unsere Zweibeiner hatten mächtig zu tun, der Scherer war total fix und so hiess es ständig „Der Nächste bitte“. Trotz der Schnelligkeit wurden wir supersanft geschoren, wir hoffen sehr, dass der Otto nächstes Jahr wiederkommen wird. Den mögen wir alle sehr!
Die Vliese wurden von der lieben Elke gleich in Bettbezüge gepackt und mit Namensschildchen versehen. Das war auch gut, dass sie da war, Nicole und Chris waren ja anderweitig beschäftigt, mit Schafe anliefern und wegbringen.
Ein Teil der Vliese muss nun noch gesichtet, verpackt und an die Paten geschickt werden. Der Rest wird dann hier verarbeitet. Hihi, Nicole hat noch ein Vlies vom letzten Jahr in Arbeit, das von Tante Romy. Da muss sie noch ein wenig spinnen. Sie hat sich aber auch was vorgenommen für die Romy-Wolle: diese wurde mit Merino in diversen Farben kardiert, jeweils vier Batts, Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Der Frühling mit zartem Grün, wie die ersten Blättchen, dem Gelb einer noch nicht ganz wärmenden Sonne und rosa Tönen, wie bei Apfel- und Pfirsichbäumen. Der Sommer dann mit dem Blau von Meer und Himmel, dem Grün von Wald und Wiesen und dem Gelb einer kräftigen Sommersonne. Für den Herbst dann die Farben der Blätter im Oktober, der Winter schlussendlich mit Gletscherwasser-Grün, Eis-Blau und zartem Himmelblau. Also die vier Jahreszeiten. Die Frage ist ja nun, kam ihr die Idee dazu bei Vivaldi oder beim Pizza-Essen? Ehrlich gesagt hab ich noch nie mitbekommen, dass sie klassische Musik hört, zum anderen isst sie ja wenn, dann Pizza mit Salami, Oliven und Sardellen. Das ist bestimmt keine Quattre Staggioni. Wie sie mir erzählt hat, ist sie mit Frühling und Sommer fertig, auch schon verzwirnt, und hat nun gerade mit dem Herbst angefangen. Hoffentlich ist das kein böses Omen, wir wolle hier schon einen Sommer haben!!!! Und – uuäääh – falls es doch ein Omen ist, wie schlecht, denn spätestens nächste Woche wäre ja dann der Winter dran!!!!