Unser Freund, der Wolf….. oder wie war das?

Wenn wir so im Internet schauen, dann sollten wir uns wohl darüber freuen, dass der Wolf wieder da ist. Und dass es doch total einfach ist, uns Schafe vor ihm zu schützen, es gibt ja Herdenschutzhunde. Und dass es doch irgendwie das Gleiche ist, ob ein Mensch ein Schaf zum Schlachter bringt oder der Wolf mehrere Schafe reisst und ein bisschen daran rumknabbert, da soll sich doch bitte kein Fleischesser beschweren. Ah ja. Nicole kommt manchmal die Galle hoch.

Wir haben – wie schon früher erwähnt – einen Herdenschutzhund, unseren Brani. Er hat gelernt, wo die Grundstücksgrenzen sind (da steht ja auch ein Zaun). Und was seine Herde ist (alles, was in seinem Revier wohnt, also Schafe, Menschen und Pferde – letztere liebt es besonders). Unsere Menschen mussten sich ein wenig umstellen, was das Leben mit einem HSH angeht. Naja, nicht nur ein wenig, eher ein bisschen mehr. Für unseren Branimann sind alles Feinde, die sich dem Grundstück nähern. Oder stehen bleiben und uns beobachten (so zumindest interpretiert er das). Also verteidigt er nicht nur gegen den Wolf.

Damit nun die Sache mit einem HSH reibungslos läuft, braucht es ein bisschen Entgegenkommen der Mitmenschen, sprich: Spaziergänger und Hundegassiführer. Oder Hunde-aus-der-Tür-Lasser-damit-sich-diese-frei-bewegen. Das sind ganz einfache Dinge, die zu beachten sind:
An einer Herde/einem Grundstück mit Herdenschutzhund einfach langsam vorbeilaufen.
Eigenen Hund anleinen, evtl. die Seite wechseln.
Nicht stehen bleiben.
Den Herdenschutzhund nicht ansprechen.

Die Tiere (Schafe, Pferde) nicht füttern oder streicheln, auch wenn das noch so verlockend ist.
Ist das zu schwer? Muss auf das Recht gepocht werden, dass man auf einem öffentlichen Weg (der an den eingezäunten Weiden vorbeiführt) schliesslich überall stehen bleiben darf? Dass die Hunde doch Freunde werden könnten wenn man es nur versucht?
Einerseits soll der Wolf bleiben und wird noch so verehrt, andererseits wird überhaupt kein Verständnis für die Tierhalter aufgebracht.

Womit wir zu Punkt 2 kommen, dem Verzehr von Fleisch:
da wird doch das Schlachten lassen von Schafen mit den Wolfsrissen gleich gesetzt. Wenn der Mensch Tiere zum Schlachter bringt, obwohl das in den Augen vieler ein Verbrechen ist, so darf doch der Wolf mit den Schafen spielen, sie jagen, verletzen, reissen und daran rumknabbern. In welcher Situation hat so ein Schaf wohl mehr Angst? Hm? In welcher Situation leidet es wohl mehr? Wird das hinterfragt, so kommt die Keule mit den vielstündigen Tiertransporten. Das macht aber nicht jeder Tierhalter und schon gar nicht Schafhalter, dass er seine Tiere über viele Kilometer transportieren lässt. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.

Gerne dürft ihr mich oder Nicole anschreiben, wenn ihr eine Meinung dazu habt. Mail an info@traum-schaf.de